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Workshop: 10 Jahre nach Utøya – Trauer und Handlungsdruck im Kontext rassistischer und menschenfeindlicher Gewalt
23.07.2021 @ 15:00 - 18:00 CEST
Wenn ein Anschlag verübt oder eine andere Gewalttat aus Motiven gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit verübt wird, wissen politisch engagierte Menschen oft nicht, was sie als Erstes tun sollen – trauern oder Gegenmaßnahmen organisieren, Schutzräume für sich und andere bilden oder kämpferische Präsenz zeigen. Die Gefahr, sich zu überlasten angesichts zahlreicher Gefahren und Notwendigkeiten, ist groß. Der Wunsch zu handeln, ist oft stärker als die Frage, was man in der Lage ist zu leisten. In diesem Workshop wollen wir anläßlich des zehnten Jahrestages des Massakers von Utøya (Norwegen) nach Wegen suchen, wie wir handlungsfähig bleiben ohne in der völligen Erschöpfung zu landen, und wie Trauer uns dabei helfen kann.
Ralf Oberndörfer ist freiberuflicher Rechtshistoriker. Er arbeitet zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und hat eine Ausbildung im Bereich Gewaltfreie Kommunikation (nach Marshall Rosenberg).
Eine Veranstaltung der Freidrich-Ebert-Stiftung MV.
Anmeldung
via www.fes-mv.de oder schwerin@fes.de
Veranstaltungen 10 Jahre nach Utøya
22 Juli, 15.25 Uhr – Öffentliches Gedenken, auf dem Gertrudenplatz
22. Juli, 19 Uhr – PolDo: Dokumentarfilm zu Hintergründen und Überlebenden, im Peter-Weiss-Haus
23. Juli, 15-18 Uhr – Workshop: Trauer und Handlungsdruck im Kontext rassistischer und menschenfeindlicher Gewalt, im Peter-Weiss-Haus
Am 22. Juli 2011 griff ein Rechtsterrorist das Regierungsviertel in Oslo und ein Jugendcamp der norwegischen AUF, der sozialdemokratischen Jugendorganisation, auf Utøya an. Der Angriff galt denjenigen, die sich für eine fortschrittliche, offene und solidarische Gesellschaft einsetzen. 69 Jugendliche wurden auf Utøya ermordet, 8 Menschen starben bei dem Bombenanschlag in Oslo.
Falken MV und die Friedrich-Ebert-Stiftung MV gedenken 10 Jahre nach dem Attentat der Opfer des Anschlags auf Utøya und in Oslo. Wir schließen daran die Forderung für ein solidarisches Heute an: Wir dürfen rechten Terror nicht als „Einzeltaten“ klein reden. Wir gedenken der Opfer und setzen uns mit ihren Erfahrungen auseinander. Wir stellen die Frage, welche Rolle Erinnern und Trauern in antifaschistischer Politik haben kann.