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Ein Jahr nach Kriegsbeginn: Für eine gerechte Sozialpolitik in der Ukraine!

23.02.2023 @ 19:00 - 22:00 CET

Ein Jahr nach Kriegsbeginn: Für eine gerechte Sozialpolitik in der Ukraine!
23. Februar 2023, 19 Uhr – Peter-Weiss-Haus, Doberanerstr. 21, 18057 Rostock

english below

Laut mehreren Berichten der Vereinten Nationen (UN) waren die Folgen des Krieges für die Ukraine Ende letzten Jahres erschütternd: Rund 18.000 zivile Opfer, bis zu 40% aller Wohnungen beschädigt und 50% der ukrainischen Energieinfrastruktur zerstört oder beschädigt. Die Weltbank schätzt, dass die ukrainische Wirtschaft bis 2022 um 35% schrumpfen wird und bis zu 60 Prozent der Ukrainer:innen unter die Armutsgrenze fallen werden.

Auch die sozialen Sicherungssysteme sind überfordert, insbesondere angesichts sinkender Staatseinnahmen. In diesem Zusammenhang muss das System der sozialen Sicherung eine Priorität sein.

Pläne zur „Reform“, d.h. Neoliberalisierung, des ukrainischen Wohlfahrtsstaates waren bereits vor dem Krieg in der Pipeline, aber jetzt wird der durch die russische Invasion verhängte Ausnahmezustand von einigen genutzt, um den ukrainischen Wohlfahrtsstaat noch weiter zu untergraben. Dieser neoliberalen Vision für die Zukunft der Ukraine muss Widerstand geleistet werden, da sie die Fundamente untergräbt, die es ermöglichen würden, die ukrainische Gesellschaft wieder aufzubauen, wenn der Krieg endlich endet.

Sozialpolitik als System der Unterstützung der Ärmsten kann den Herausforderungen des Krieges und des Wiederaufbaus der Nachkriegszeit nicht begegnen, ohne zu einer zunehmenden Ungleichheit und Atomisierung der Gesellschaft zu führen.

An diesem Politischen Donnerstag sprechen wir darüber, wie die Sozialpolitik nach Kriegsende in der Ukraine aussehen könnte. Universelle und solidarische Sozialpolitik, die alle Gruppen abdeckt und einen menschenwürdigen Mindestlebensstandard für alle bietet. Denn ohne eine Überarbeitung der Bedingungen und Entlohnung der Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen, Gesundheitssystemen und im Bildungswesen wird es nicht möglich sein, einen gerechteren Wohlfahrtsstaat aufzubauen. Ohne diesen wird es immer schwieriger, den Widerstand während des Krieges fortzusetzen.

Unser Gast ist Natalia Lomonosova – Forscherin am Cedos Research Centre. Sie beschäftigt sich mit den Themen soziale Normen, Arbeit und Migration. Sie ist Mitautorin der Nachrichtenseite „Politische Kritik an der Ukraine“ und Aktivistin der “Sozialbewegung” (Sotsialnyi Rukh).

Der Abend findet auf deutsch und englisch statt. Er wird von Falken MV und Jusos MV & Rostock organisiert.


One year after the beginning of the Russian war: A just social policy for Ukraine!
Panel discussion – 23 Februar 2023, 7p.m. – Peter Weiss Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

According to several United Nations (UN) reports, the war’s toll on Ukraine by the end of last year was staggering: some 18,000 civilian casualties, up to 40 percent of all housing damaged, and 50 percent of Ukraine’s energy infrastructure destroyed or damaged.

The World Bank estimates that Ukraine’s economy will shrink by 35 per cent by 2022, and up to 60 per cent of Ukrainians are expected to fall below the poverty line.

Social protection is also overstretched, especially given falling public revenues. In this context, the social security system must be a priority.

Plans to ‘reform’, i.e. neoliberalise, the Ukrainian welfare state were already in the pipeline before the war, but now the state of emergency imposed by the Russian invasion is being used by some to try to undermine the Ukrainian welfare state even further. This neoliberal vision for Ukraine’s future must be resisted, as it undermines the very foundations that would allow Ukrainian society to be rebuilt when the war finally ends.

Social policy as a system of support for the poorest cannot face the challenges of war and post-war reconstruction without leading to increased inequality and atomization of society.

This Political Thursday we will talk about what post-war social police might look like. Universal and solidarity social policy covering every group and providing minimum decent living standards for everyone. Without a revision of the working conditions and wages in care facilities, the healthcare an education system it will become increasingly difficult to keep up the resistance during the war.

Our guest Natalia Lomonosova – researcher at Cedos Research Centre, she deals with the issues of social rules, employment and migration. Co-author of the news internet site “Political criticism of Ukraine”. Activist of the “Social movement” (Sotsialnyi Rukh).

The evening is takes place in english and German. It is organised by Falken MV and Jusos MV & Rostock.

Details

Datum:
23.02.2023
Zeit:
19:00 - 22:00 CET