Das war “Rotes Wien in den Herbstferien” – ein Bericht von Karla

Die diesjährige Fahrt nach Wien widmete sich schwerpunktmäßig dem Antimilitarismus, schließlich sind seit Beginn des 1.Weltkrieges 100 Jahre vergangen. Dazu gab es am Mittwoch eine spannende Diskussion mit der „SJ 16“ zu folgenden Fragen: Was ist Frieden? Was ist Krieg? Wie hängt Krieg und Kapitalismus zusammen? Gibt es im Krieg Gewinner*innen? Welche Gründe (ob gerechtfertigt oder nicht) gibt es für Krieg? Was sind unsere Positionen zu Interventionskriegen? An diesem Abend trafen viele verschiedene Meinungen aufeinander, sodass wir viel voneinander lernen konnten und auch andere Blickwinkel kennengelernt haben.
Am Donnerstag besuchten wir dann zur Auffrischung unserer historischen Kenntnisse das heeresgeschichtliche Museum mit seiner Sonderausstellung zum 1. Weltkrieg. Außerdem gingen wir am Abend (das Highlight vieler Teilnehmenden) ins Burgtheater um „Mutter Courage und ihre Töchter“ von Berthold Brecht zu schauen. Das Theaterstück zeigte beeindruckend, was Krieg mit Menschen machen kann.
Aber natürlich haben wir uns die Woche nicht nur mit Krieg beschäftigt. So lernten wir am Montag beim Treffen der „Aktion kritischer Schüler*innen“ (eine selbstorganisierte Schüler’*innengruppe in Österreich, die sich für ihre Rechte einsetzen und versuchen an der Bildungspolitik Anteil zu nehmen) eine Menge über die Ungleichbehandlung von Mann und Frau und den „Equal Pay Day“. Dieser Tag markiert den Zeitpunkt im Jahr ab dem Frauen theoretisch kostenlos arbeiten, da sie ca. 20% weniger verdienen als Männer. Beim Austausch mit den Schüler*innen vor Ort entstanden auch sogleich Ideen um nächstes Jahr als Falkengruppe selbst eine Aktion zum deutschen „Equal Pay Day“ zu organisieren.
Wir informierten uns über die Zeit des roten Wiens, was durch einen Besuch der Karl-Max-Höfe abgerundet wurde. Des weiteren sahen wir uns das 100-Wasser-Haus, das Schloss Schönbrunn mit dem Irrgarten sowie einige Museen, die wir im Vorfeld zusammen ausgewählt haben, an. Das Abendprogramm war auch weiterhin abwechslungsreich gestaltet. So gab es ein gemeinsames Abendessen mit den „roten Falken Wien“. Ein Austausch mit dem IFM (International Falcon Movement), der starke Eindrücke hinterlassen hat, da wir viel über die Situationen in anderen Ländern (z.B. politische Lage in Brasilien) erfahren haben.
Wir sind also nicht nur mit unseren Koffern, sondern auch mit einer Menge neuer Gedanken, Ideen und Eindrücken zurück gereist.