Redebeitrag zum feministischen Kampftag

Bei den Demos in Schwerin und Rostock zum feministischen Kampftag 2024 haben wir Falken MV einen Redebeitrag gehalten. Lest ihn hier.

Hallo ich bin E., ich stehe hier heute als Frau, Feministin, Tochter, Schülerin und engagierte Aktivistin bei den Falken MV.

 

Meine Traumfrau muss nur kochen und blasen können, kannst du das beides?“

Diesen Satz habe ich letztens in einer Bar von einem äußerst unangenehmen Mann hören dürfen. Diese Situation hat mir ein sehr unangenehmes Gefühl gegeben. Das war und ist kein Einzellfall. Wie viele diskriminierende Sachen ich mit meinen süßen 18 Jahren schon hören musste, nur aufgrund meiner geschlechtlichen Identität und meines Erscheinungsbilds ist unglaublich traurig und erschreckend. Dass wir im Jahr 2024 noch hier stehen müssen um für Gleichberechtigung zu kämpfen, erschreckt mich. Zugleich gibt es mir Stärke, zu  sehen, wie viele Menschen hier sind und wie viele Menschen die ganze sexistische Kacke genau so wie ich sehen.

 

Wir stehen heute hier für alle FINTA-Personen, denn wir sind nahezu täglich von Sexismus betroffen. Nochmal kurz zur Erklärung: Zu FINTA-Personen gehören alle Frauen, intergeschlechtliche Personen, nicht-binäre Menschen, so wie transidente Menschen und agender Personen. Gegen diesen täglich stattfindenden und die Gesellschaft prägenden  Sexismus, den wir als FINTA-Personen erleben müssen, reicht nicht nur ein Tag. Wir müssen uns jeden Tag für Rechte von FINTA-Personen einsetzen, die im Übrigen nicht mehr als verdammt nochmal Menschenrechte sind. Wir alle wollen genau so sehr, wie der weiße cis-Mann von nebenan als Menschen behandelt werden. Es ist nicht zu viel verlangt, Menschenrechte zu fordern. Genau dafür steht Feminismus. 

Auch wenn die Gleichberechtigung in den letzten Jahren einen minimalen Fortschritt gemacht hat, ist es immer noch und wird mit dem Rechtsruck in Deutschland, so wie dem Aufschwung der AfD gerade wieder wichtiger, unsere Standpunkte klar zu machen und einen Widerstand zu leisten. Denn ich will nie wieder von einer Lehrkraft hören, wie ich mich anzuziehen habe. Ich will nie wieder ohne Konsens von Personen im Club angefasst werden. Und wenn das schon passiert, möchte ich nie wieder erleben, wie NIEMAND etwas tut. Nie wieder möchte ich, egal wo und egal wann, auf meine geschlechtliche Identität reduziert werden. Denn ich bin stolz darauf eine FINTA-Person zu sein und wir alle dürfen uns nie wieder klein reden lassen. 

Also bitte, lasst euch nicht unterkriegen und seid jeden Tag laut und stark wie hier! Diese patriarchalen Strukturen müssen gestürzt werden, und zwar genau jetzt.

Miteinander zärtlich, gemeinsam gefährlich!

Das lernen wir übrigens auch bei den Falken! Also schaut gerne mal auf Instagram bei @falken_mv vorbei und kommt zu unseren Workshops oder Veranstaltungen! 

Danke für eure Aufmerksamkeit! 


Bild: Bildwerk Rostock