Selbst F! erständlich – zurück von der Selbstverständnistagung

An diesem Wochenende waren Willy und ich auf der Tagung des Bundesverbandes zur Erstellung des Selbstverständnispapiers im KLH. Einen Bundeskonferenzbeschluss folgend, wollen die im Verband Aktiven sich hinterfragen, wie unser Gesellschaftsanalyse ist, welche Grundwerte in unserem Verband eine Rolle spielen, welche Zukunftsvision wir anstreben und welcher Auftrag sich daraus ableitet.

Nicht nur im KLH, auch im SBZ trafen sich 20 GenossInnen aus der ganzen Republik, um die vor Ort in den Gliederungen erarbeiteten Thesen zu diskutieren und dann in den vier Arbeitsbereichen Analyse, Grundwerte, Utopie und Auftrag parallel zu arbeiten. Samstag abend wurden dann die Ergebnisse aus Werftpfuhl und Oer-Erkenschick zusammengefügt und in der knappen Zeit am Sonntag morgen nochmal gelesen und kommentiert.

Nun ist es Aufgabe der AG, am 10. April die Thesen zusammenzuführen und was brauchbares für die nächsten Bundesausschüsse und Konferenzen zu erstellen. Schaun wir mal.

Interessanterweise hat auch die andere der beiden sozialdemokratischen Parteien frisch ihren Programmentwurf vorgestellt. Lohnt sich mal zum Reinlesen und Meinungsbilden…

Freundschaft!
Stephan

hier kommen jetzt die erarbeiteten Texte der beiden Tagungen, so sie schon digital vorliegen…um Meinungen und Rückäußerungen wird gebeten

KLH – Utopie: Sozialismus: Befreiung fängt im Kopf an, Befreiung denken…

Unsere Zukunftsvorstellung erwächst aus der Kritik an den bestehenden Verhältnissen. Befreiung beschreibt einen Prozess, der die Aufhebung von Herrschaft und das Ende der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beinhaltet. Dieser Prozess bleibt offen. Es gibt kein Ende der Geschichte.

Eine sozialistische Gesellschaft ist geprägt durch die Teilhabe aller. Entscheidungen werden durch die Betroffenen gefällt. Die Vielfalt der Lebensentwürfe ist Bestandteil der Gemeinschaft der Freien und Gleichen. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind gekennzeichnet von gegenseitiger Anerkennung und Liebe.

Die Vergesellschaftung der Produktionsmittel ist die Voraussetzung für eine bedürfnisorientierte Produktion. In ihr ist die Gebrauchswertproduktion für andere Zweck – nicht Mittel.

Die Selbstverwirklichung der Menschen steht im Mittelpunkt gesellschaftlichen Interesses. Arbeit wandelt sich zur freien Entfaltung menschlicher Potentiale. Diese Entfaltung ist Voraussetzung zur gesellschaftlichen Teilhabe.

„Sozialismus zielt auf die Befreiung des Menschen als kollektives Subjekt, auf verwirklichte Mündigkeit. Dies schließt ein, dass die Menschheit über jeden einzelnen hergestellt wird.“1 Die freie Entfaltung der Einzelnen ist Voraussetzung für die freie Entfaltung Aller.

Die Vorwegnahme der befreiten Gesellschaft in unserer verbandlichen Praxis ermöglicht Freiräume und Spass. Sie macht den Widerspruch zur bestehenden Gesellschaft erfahrbar. Das Erleben der Wirksamkeit der eigenen Praxis und die Reflektion ermöglicht ein Durchbrechen der kapitalistischen Logik.
Sozialismus ist keine Spinnerei.